Ostseetörn: Flensburg – Sonderburg

Dienstag, 30.4.: Flensburg – Sonderburg [Etmal: 23 sm]

Wir haben guten Wind. SW 5, nordwestdrehend und abnehmend auf 3-4 Bft, 1 m Welle. Unsere Abfahrt ist 10:30 Uhr mit Kurs Sonderburg. Um 11:15 Uhr nehmen wir einen Umwegkurs, da eine Übungsregatta bzw. ein Schulungsfeld aus bestimmt 25 Booten uns den Weg quert. Die geplante Ankunft in Sonderburg sollte um 14:30 Uhr sein. Aufgrund des Umwegs haben wir eine halbe Stunde länger gebraucht. Ansonsten läuft alles wie geplant. Schöner Törn, gutes Wetter. Wir legen bei NW 5 Bft. an. Alles klappt gut. Leinenmanöver passt. Aufgrund des seitlichen Winds in der Box legen wir noch eine Hilfsleine von der Mittelklampe an Land, so dass wir sicher liegen und keine unerwarteten Dinge passieren. Es ist immer noch Restwasser in der Bilge… also her mit dem Schwamm.

Der Wind ist kälter geworden. Wir wandern durch den Ort und gehen durch die Stadt. An einer Bäckerei angekommen freuen wir uns auf einen Kaffee. Ich gehe also in die Bäckerei und stelle mich brav an. British Queuing. Jedoch komme ich einfach nicht dran. Wie auch… Ich muss eine Nummer ziehen. Macht man’s richtig, klappt’s auch. Es ist immer wieder verwunderlich. Kaum 3 Minuten später hatte ich den Kaffee in der Hand.

Schnell noch was einkaufen, lecker Essen beim Italiener und dann zum Fußballgucken ins Panny Lane.

Abends auf dem Schiff wären wir ohne Wärmflasche schon längst zu Eiszapfen gefroren. Die an Bord gefundenen Decken taten ebenfalls ihr Übriges und haben uns vor dem Kältetod gerettet. Dem Eigner der Novomind sei Dank.

Ostseetörn: Flensburg, Hafentag

Montag, 29.4.: Flensburg, Hafentag

Zu viel Wind. Wir machen uns auf und montieren die neue Außensteckdose für den Landstrom, die uns am Vortrag leider zerbrochen ist. Ernst meint, es ist erwähnenswert, dass die Steckdose durch den Skipper beschädigt wurde. Hier also der entsprechende Hinweis dazu 😉

Ebenfalls hole ich mir von Yachtcharter No. 1 einen Wasserstaubsauger, um das Wasser aus den Compartments zu saugen, damit endlich die Bilge wieder trocken ist. Dank an den Vercharterer, dass er uns mit dem Sauger ausgeholfen hat. Das waren mindestens 5 Pützen voll Wasser, die wir ansonsten mit dem Schwamm hätten aufsaugen müssen. Jetzt hat es nur 10 Minuten gedauert!

Abends einen Abstecher in eine Kneipe und ein Bierchen bei „Orangina“ bestellt, einer netten Kellnerin mit orangen Haaren, und dann mit dem Taxi zurück.

Ostseetörn: Kappeln – Flensburg

Sonntag, 28.4.: Kappeln – Flensburg [Etmal: 38 sm]

Abfahrt. 12:30 Uhr kurz vor Leuchtturm Flensburg ist Wale-Watching angesagt. Ein paar Schweinswale umrunden und spielen mit uns. Um 16:00 Uhr legen wir das 2. Reff ins Groß und halbieren die Genua bei W 5-6 Bft. Später nehmen wir dann die Lappen runter und legen dann in Sonwik auf dem Liegeplatz von Chaka V, dem ADAC Segelschulschiff an der Spuntwand an. Udo, Inhaber der Segelschule, ist mit Chaka V auf einem Skipper-Training Richtung Helgoland unterwegs und hat uns erlaubt, seinen Liegeplatz zu nutzen. Herzlichen Dank an ihn und eine gute Fahrt. Die haben vom Windgott richtig einen auf die Mütze bekommen und segeln unter Starkwind bis Sturm auf offenem Meer. Aber für das Skippertraining ist das sicherlich genau richtig. Auf unserem Törn hat jeder seine Stärken ausgespielt. Erwähnenswert sind hier die „Kimme & Korn – Taktik“, die Christiane benutzt hat, um Kurs zu halten. Ebenfalls auch die  „Höhe-halten-Taktik“ von Nicole, die uns zügig und ohne weitere Kreuz in die Flensburger Förde gebracht hat. Gute Crew, gute Leistung. Nur Profis am Werk!

Um 20:00 Uhr kommen wir dann beim Spanier La Vela an und genießen die Tapas, die dort legendär sind. Der Chefkoch ist ein Unikum, der uns zu jedem Getränk und Essen uns eine Geschichte erzählt. Die reichlichen Reste bekommen wir in einem Doggybag liebevoll eingepackt mit auf‘s Schiff. Ein wirklich sehr kurzweiliger Aufenthalt und äußerst empfehlenswert für andere Crews, die in Sonwik anlanden.

 

Ostseetörn: Laboe – Kappeln

Samstag, 27.4.: Laboe – Kappeln [Etmal: 23 sm]

Am nächsten Morgen kaufen wir noch eine Ankerkette und  montieren die im Ankerkasten. Ebenfalls werden die neuen Feuerlöscher und Signalraketen, als auch das neue Kartenmaterial dort verstaut, wo es seinen Platz hat.

Warum läuft nur das Wasser aus dem Wasserhahn so langsam und… Wasser im Schiffsinneren  außerhalb der dafür vorgesehenen Wassertanks, warum? Verflucht, irgendwo muss die Frischwasserversorgung ein Leck haben. Das Problem hatten wir schon einmal, da war ein Loch im Boiler. Ernst und Knut gehen auf Spurensuche und werden in der Backbordbackskiste fündig. Leider liegt das Problem ziemlich weit unten  und so versucht sich Ernst zunächst mit den Füßen zuerst als Schlangenmann. Die Problembehebung erfolgte dann aber kopfüber mit Grubenleuchte. Starke Leistung von Ernst. Wir finden das Entlüftungsventil vom Boiler, welches nach dem Winterlager versehentlich noch nicht verschlossen wurde. 200 l Wasser in der Bilge. Jedesmal beim Wasserpumpen läuft es munter in alle Compartments der Bilge, rund um den Tank, den Batterien und an vielen anderen Stellen. Das heisst: Schwamm kaufen,  nehmen und Wasser aufsaugen, nachlaufen lassen, Schwamm nehmen und Wasser aufsaugen, usw.

So ist Novomind auch wieder ein sicheres Segelschiff.

Wasser gebunkert, Motor und Bilge überprüft und los geht’s um 11:00 Uhr. Kurs Bülk, Eckernförde mit NNE 1-2 Bft., 3/4 blauer Himmel, Novomind unter Vollzeug. Kurz vor drei Uhr schläft der Wind dann leider ein. Wir machen den Jockel an, genießen die Fahrt durch die Schlei und machen nach einem kurzen Tankstopp um 19:00 Uhr in Kappeln fest. Abends gibt es dann ein selbstgemachtes Hühnchen in Rotwein und  wir genießen den Abend.

Ostseetörn: Dänemark mit Novomind

Crew: Nicole, Christiane, Ernst, Knut
Datum: 26.4. – 5.5.
Etmal: 204 sm

Freitag, 26.4.: Kiel/Laboe

Es geht in Laboe um 15:30 Uhr los. Es regnet Bindfäden. Essen verstauen und warten auf Lutz vom Verein. Der kommt pünktlich wie ein Maurer mit dem Groß. Das Groß muss noch angeschlagen werden, zusammen mit den Lazy-Jacks, den „Faulenzern“, die beim Segel bergen das Segeltuch auffängt und das Auftuchen erleichtert. Wenn man das noch nicht vorher gemacht hat, ist das Risiko groß, dass die Reihenfolge der Montage nicht korrekt eingehalten wird und man alles zweimal machen muss. Also geht‘s los: Erst Reißverschluss der Segeltasche, dann Achterkausch des Unterlieks und dann die Segeltasche in die Baumführung schieben, danach die Reiter in den Mast und das Tuch hochziehen. Hinterher die Segellatten einführen und die Lazy-Jacks an die Segeltasche binden. Alles natürlich bei Regen und absoluter Polarkälte. Aber es gibt dann ja nach getaner Arbeit nichts Schöneres, als im Café/Restaurant einen heißen Kaffee zum Aufwärmen zu trinken mit einem schönen Stück Kuchen.

So ist Novomind wieder ein richtiges Segelschiff.

Die Kojen werden verteilt, Schlafsäcke platziert, Wärmflaschen gefüllt und alle ziehen sich warm an. Denn Schlafen geht auf Novomind ohne Heizung und es ist lausig kalt. Aber wir fahren ja in die Südsee, wenn auch nur die dänische. Wir haben ausgeblendet, dass die auch noch weiter im Norden liegt… Gute Nacht bei 10 Grad, gefühlten 5 Grad.

Aufriggen der Novomind

Es ist Saisonanfang.

Wir hatten darauf hingearbeitet die Novomind wieder zu Wasser zu lassen und aus ihr ein richtiges Segelschiff zu machen. Das Unterwasserschiff wurde neu gestrichen, notwendige Wartungsarbeiten waren durchgeführt. Heute galt es den Mast zu stellen und Novomind nach Laboe zu überführen.

05:00 UHR AUFSTEHEN UND LOSFAHREN Meine Tochter Fiona fährt mit, um in Hamburg shoppen zu gehen. Im Dunkeln geht’s los. Frühstück wird es unterwegs hinter Hannover geben, wenn der Audi den Tank leergesoffen hat.

08:30 UHR HAMBURG HAFENCITY Es ist Samstag morgen. Die Straßen sind leer. Fischmarkt ist auch keiner. Also ab in die Geschäfte. Ich lasse meine Tochter raus und fahre weiter Richtung Kiel und dann weiter nach Wendtorf zur Marina.

10:00 UHR WENDTORF MARINA – AUFRIGGEN VON NOVOMIND Novomind liegt noch aufgebockt auf einem Trailer. Letzte Vorbereitungen werden getroffen, dann kommt der Trecker und zieht Novomind zum Kran. Noch einmal ein wenig Antifouling unter den Kiel gestrichen und dann werden die Gurte angelegt, um die Lady ins Hafenbecken zu lassen. Überall nur Profis am Werk.

Der Motor und die Motorkühlung wird in Gang gebracht und dann geht es zum Kran, mit dem der Mast gestellt wird. Alles geht irgendwie ruhig und zügig ab. Lutz, Willi und Klaus sind auf dem Boot, ich am Kran. Es wird eine Schlaufe um den Mast gelegt und dann mit dem Kran der Mast angehoben und auf seinen Sockel platziert. Danach ruckzuck die Wanten angezogen und zack: Da ist Novomind wieder ein Segelboot. Das Groß wird noch nicht montiert, da dies zum Segelmacher zur Vermessung geht. Novomind bekommt demnächst ein neues Segelkleid.

Nun ist mittlerweile 12:00 Uhr und nach einer kurzen Stärkung fahren Lutz und ich die Novomind Richtung Laboe.

13:00 UHR ÜBERFÜHRUNG NACH LABOE Ruhige See, sonnig, ca. 6 Grad Lufttemperatur, Windstill. Warum für die letzten Tage. Letzte Woche hatten wir noch Frost und wir hatten schon befürchtet, dass wir uns den Ar… abfrieren. Aber es ist angenehm. Mit 3 Schichten Kleidung und Mütze ist alles im Lot. Novomind lässt sich ohne Probleme fahren. Da ist genug Zeit meine neue Garmin App für mein Iphone 5 auszuprobieren: Mit nagelneuer Bluechart. Ist schon irre, dass auf so einem einfachen Endgerät man eine vollständige Seekarte mit Positionsbestimmung hat. Funktioniert tadellos.

Nach der Ansteuerungstonne Wendtorf geht es Kurs 275 Grad Richtung Tonne 4 der Kieler Förde und von dort direkt in die Marina Laboe, wo die anderen schon einen Liegeplatz beim Hafenmeister erfragt haben und auf uns warten. Anlegen, Deckenverkleidung für die Kabelbäume vom Mast stellen befestigen, aufräumen fertig.

16:30 UHR ZURÜCK NACH WENDTOR, HAMBURG UND NACH HAUSE Willi bringt uns von Laboe nach Wendtorf. Von dort ab nach Hamburg, Fiona in der Kaffeerösterei in der Speicherstadt abholen, direkt nebem dem Dungeon. 18:10 Uhr gehen wir dann in eine Pizzeria in der Nähe, und von dort aus nach Hause. 23:00 Uhr falle ich ins Bett.

Übernächste Woche  wird das Deck poliert und dann geht es auf Geburtstagsfahrt mit Christiane, Nicole und Ernst.