Göteborg – Bergen: Sotekanal und Schlag nach Norwegen

Tour: Göteborg – Bergen
Tag 4/5: Skarvesäter (Schären) – Farsund
Etmal: 149 sm
Crew: Britta, Annette, Tom, Brian, Maximilian, Co-Skipper Knut und Skipper Uwe
Datum: 12./13. Juli 2025
Wetter: Anfänglich NW 4-5 in Böen 5-6, Welle 1m, Später: wo Sonne ist ist auch Regen, wo Wind ist gibt es auch Windstille

Wir liegen noch an den Felsen der Schären in Skarvesäter. Die Nacht war bisher zwar ruhig, jedoch nimmt der Wind seit der Nacht zu und es wird zunehmend ungemütlicher für die Yacht. Um 5:00 Uhr brechen wir daher vorzeitig Richtung Smögen auf und wollen durch den Sotekanal. Da sind wir in Abdeckung, bis der Wind mittags nachläßt.

Der Sotekanal wurde 1931-1935 erbaut. Hierzu musste der Kanal in die Schären gesprengt werden. Ziel war es seinerzeit der Schifffahrt stetige Wind- und Wetterverhältnisse für den Warentransport zu ermöglichen.

Eine wirklich coole, wirklich sehr schöne Gegend: rechts und links Wohnhäuser und Läden für den täglichen Bedarf, und natürlich ausreichende Möglichkeiten, die für den Bootstourismus geschaffen wurden.

Wir lassen noch die Entenfamilie passieren und am Ende des Kanals setzen wir Segel und fahren Richtung West über das Skagerrak nach Norwegen. Wir zischen mit 7 kn über Grund. Es werden Wachen eingeteilt: Wache 1 mit Maxi, Brian und mir, Wache 2 mit Britta, Annette, Tom und Uwe. Abwechselnd ab 12:00 Uhr für jeweils 3 Stunden. Gruppe 1 fängt an.

Soweit ein schöner Segeltag. Es gibt lecker Mittag vom Skipper Uwe. Er zaubert Essen in Fahrt mit Fahrt durchs Wasser für einen Veganer, einen Low-Carber und den Rest der Crew. Mjammy…

19:00 Uhr. Der Wind legt sich schlafen. Der Motor wird geweckt und wir fahren so weiter bis 1:00 Uhr. Dann bekomme ich nasse Füße, die Kombie hält sonst trocken und warm, die Frisur sitzt. 1:20 Uhr sehen wir im Automatic Identification System (AIS) einen High-Speed-Katamaran auf Kollisionskurs zu uns. Den lassen wir passieren, fahren weiter bis zur Wachübergabe.

Der Wind wird wieder wach, die Sonne geht auf, die Wache 2 wird von der aufkommenden Naturdusche pitschnass, dürfen aber dafür wieder segeln.

Das Ziel wird noch einmal geändert. Statt Flekkefjord steuern wir jetzt Farsund an. Es scheint so, dass wir gegen 9:00 Uhr zum Früstück dort sind.

Endspurt. Aufstehen, Kalorien aufnehmen, Letzte Schicht. Es ist hell, immer noch nass. Wir haben noch 15 sm zu fahren.

Ich glaube, ich habe noch nie so eine entspannte Anfahrt zur Marine gemacht. Durch die Norwegischen Schären fahren wir im Langsamst-Tempo. Zeit genug die Unterschiede zu den Dänischen Schären zu begründen: weniger Segler, die Felsen in Dänemark sind voller Menschen die sich sonnen. Im Gegensatz dazu haben die Norwegischen Schären grüne, gesunde Bäume oben draufstehen. Vielleicht mit Bären in den Wäldern?

Farsund hat über 10.000 Einwohner. Die Häuser nett alle am Hang mit wunderschöner Aussicht. Irgendwas machen die Norweger anders. Vielleicht ähnlich wie im Sauerland? Oder doch besser? Die Norweger haben dafür mindestens Highspeed Internet 5G Telefon und sonstiger Infrastruktur 🙂 🙂 🙂

Jetzt spannen wir aus, schlafen, waschen Wäsche, trinken Cappuccino. Der Himmel reißt auf. Es wird gegrillt (Mjammy, lecker Wildlachs auf dem Bordgrill hergerichtet) und noch das Toplicht repariert. Dazu muss es hoch in den Mast. Und als Belohnung geht die Crew dann noch einen Whiskey trinken. Ich… muss… dringend (!!!) schlafen.

Hier die Eindrücke des Tages: