Nachtrag Nadine

5 Tage nach der nicht vorhandenen Übereinstimmung der europäischen (ECMF) und amerikanischen (NOAA) Meteorologen zum weiteren Verlauf von Nadine gibt es das Sturmtief immer noch. Es ist nicht, wie anfänglich angenommen Richtung Straße von Gibraltar unterwegs, sondern zieht munter lustig auf dem Atlantik umher. Der DWD findet Nadine nicht mehr so interessant und schreibt nun nur noch: „TROPISCHER STURM „NADINE“ 992 AUF 29 NORD 32 WEST, WENIG WESTZIEHEND“.

Es ist heute, am 27.09., etwas weiter südlicher und zieht die nächsten Tage wieder Richtung Norden. Anbei die Gribfiles von heute, dem 27.09. als auch vom 1.10.2012. Sehr schön zu sehen ist auch, dass die generell Windrichtung des Nordost-Passats durch das Tief gestört und überlagert wird und nachdem Nadine sich verzogen hat, sich der normale Nordost-Passat wieder breit macht. Diese Sturmtiefs werden mit zunehmender Zeit weniger. Das ist der Grund, warum die ARC im übrigen auch erst im November stattfindet.

Ein weiterer Grund ist, dass die Innertropische Konvergenz ITC im November südlicher als im Frühjahr liegt. In der ITC treffen Südost- und Nordostpassat zusammen. Die Luft steigt auf, kühlt sich ab und es fängt aufgrund der in der Höhe vorhandenen Kälte und damit weniger großen Aufnahmefähigkeit von Wasserdampf an zu regnen (Zenitalregen). Die ITC wird auch häufig Kalmengürtel und im Atlantik Doldrums genannt und ist neben dem Regen zudem gekennzeichnet durch Windstille. Und das ist zum Segeln nicht zu gebrauchen. Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Innertropische_Konvergenzzone.

In den Gribfiles kann man ebenfalls die ITC erkennen. Sehr schön im dritten Bild zu sehen sind der Nordost- und Südostpasst, die sich in der Mitte treffen. Dort ist die Windstärke – zu erkennen an der Anzahl und Länge der Windfedern – gering, die Winde sind bzgl. der Richtung uneindeutig. Blau eingefärbt ist der Niederschlag, je dunkler, desto mehr Regen. Das dunkelblaue Band – die ITC – zieht sich sehr schön waagerecht über das Bild.