Hamburg Teil 1: Große Pötte und Sportis im Nordostseekanal

Laboe – Kiel/Holtenau – Brunsbüttel
Crew: Chrissi, Philipp, Nicole
Skipper: Knut
Datum: 2. Mai 2015
[Etmal: 55 sm]

Heute und morgen bringen wir die Novomind durch den Nordostseekanal und über die Elbe zum Hamburger Hafengeburtstag. Leider haben wir – wie in den anderen Jahren – keinen Liegeplatz im Cityhafen am Vorleger bekommen. Daher fahren wir nur bis Wedel.

Aber jetzt ist erst mal aufstehen angesagt. Fünf Uhr stehen wir tapfer auf und fahren in aller Herrgottsfrühe und in bitterer Kälte zur Schleuse Kiel/Holtenau. Die Sonne versteckt sich noch hinter den Wolken, leichter Dunst liegt auf der Förde.

Über UKW Kanal 12 rufen wir die Schleuse an und wünschen erst einmal einen guten Morgen. Dort sitzen auch Menschen, die im Berufsalltag von netten Menschen umgeben sein möchten. Wir erhalten prompt freundliches Feedback, wo wir aufgefordert werden auf weitere Nachricht und Lichtzeichen zu warten, denn heute geht es mit der Großschifffahrt in eine Schleusenkammer. Nach zwei Stunden warten ist es dann soweit. Vor uns die dicken Pötte, dann noch ein „Sporti“, dann wir.

Aber was passiert da?

„Snowball“, der Sporti vor uns, hat die Festmacheleine zwar am Steg, aber nicht (!) am Boot befestigt. Nun liegt die Leine quer in der Kammer und alles ist blockiert. Hmm… Wir passieren, setzen uns dahinter und legen an.

Aber was passiert da?

Entgegen der Anweisung des Schleusenpersonals macht einer der Containerschiffe seine Schraube an. Nun müssen wir aufpassen, das wir beim Ablegen nicht vertrieben werden. Aber alles passt… 

Hinterher geht es los durch den Kanal. Wir genießen die paar Sonnenstrahlen, die Ruhe, Natur und den heißen Kaffe. Ab und zu überholen oder kommen uns entgegen

Mittag. Die Hälfte geschafft. Es bleibt kalt. Ich koche Nudeln für die Crew. Heiß, mit Bolognese Soße. Die Sonne kommt raus, wir spüren so etwas wie Wärme in uns aufsteigen.

Dann Stau im Kanal. Eine Gruppe von 5 Containerschiffen fahren mit uns Richtung Elbschleuse, da kommt ein Riesendampfer entgegen. Alle halten an. Es gibt Gedrängel, Stau und ein Sporti schlängelt sich rechts entgegen jeder Seemannschaft an uns frech und unnötig vorbei.

Zum Späten Nachmittag legen wir im Yachthafen von Brunsbüttel an, der noch im Kanal liegt. Wir ruhen uns aus. Morgen ist Starkwind von vorn und Strömung gegenan mit Tiefdruck-Frontdurchlauf angesagt. Das klingt nicht gut! Ein Segler aus Wedel fährt daher mit der 21 Uhr Tiede nach Wedel mit geschätzter Ankunft 02:00 Uhr in der Nacht. Der Wind ist besser und schwächer. Das hört sich nach einem Plan an.

Ich gehe davon aus, das wir das machen. Die Crew zieht mit. Wir haben alles erforderliche für eine Nachtfahrt an Bord.

Danke an Chrissi, Nicole und Philipp für die tolle Unterstützung auf diesem langen Törn!