Der Sprung über die Biskaya

Am 21. August sind Heidi und Peter in Falmouth, Südwest-England, angekommen. Jetzt heisst es warten, bis zum Sprung über die Biskaya. Es ist bei denen lausig kalt und nass. Die Tiefdruckgebiete sind „formschön“, mit dicht aneinander gekuschelten Isobaren, so dass der Wind pfeift und durch die südlichen Winde an ein weiterkommen nicht zu denken ist.

Ich werde gebeten, meine meteorologischen Kenntnisse zu nutzen und den Wetterfrosch zu spielen. So telefonieren Peter und ich gemeinsam täglich um 22:00 Uhr Lokalzeit und diskutieren über die allgemeine Wetterlage. Meine Aufgabe ist das tägliche studieren der Wetterkarten des DMD und der Grib-files mittels zyGrib. Daraus versuche ich dann, eine Route über die Biskaya zu finden oder Peter mitzuteilen, dass er noch warten muss… das ist schwer für ihn.

Am Donnerstag, den 30. August sind sie in Falmouth, UK, abends gestartet. Mit Zwischenstopps in Quessant (Westlich von Brest), Audierne und Loctudy wegen Flaute im Hoch sind beide dann wohlbehalten am Mittwoch Abend, den 7.9. in La Coruna, Spanien, angekommen.

Es zeigt sich, dass für die Überquerung der Biskaya ein Hoch notwendig aber nicht hinreichend ist. Im Hoch muss auch noch Wind sein, und zwar vorzugsweise aus der richtigen Richtung und möglichst noch in einer angemessenen Windstärke. Ein halber Tag macht es da schon aus. Aber seht selbst…

Unten findet ihr die Wettersituation am Donnerstag, den 30.08.2012, einen halben Tag sowie direkt vor der Überfahrt. Ihr seht, dass das Hoch über England sich einmal um England und Irland herumquetscht und dadurch ein Kapeffekt um Irland entsteht, und in der anderen Situation etwas später das Hoch über die gesamte Insel sich verteilt. Die Gribfiles mit den Windstärken und -richtungen zeigen die entsprechenden Windrichtungen. Sehr schön zu sehen sind die Windfedern als auch die Wellenrichtungen der Windsee. Die Farbdarstellung geben die signifikante Wellenhöhe an: gelb 2 m , orange 4 m.

Die Grafiken sind vom Deutschen Wetterdienst (www.dwd.de) und die Gribfiles wurden mittels zygrib dargestellt. Die Daten sind vom NOAA, der National Oceanic and Atmospheric Administration.