Mittelmeer: Schraube verloren in Soller

Portal Nous – Puerto de Soller
[Etmal: 51 sm]

Es ist doch wirklich verhext. „Knut Adventures“: Wir haben beim reinfahren in den Hafen von Saller unter Motor im laufenden Betrieb plötzlich keinen Antrieb mehr. Nach dem Getriebeschaden in der dänischen Südsee und dem nicht richtig funktionierenden Dingimotor am gestrigen Tag ist das doch verrückt, oder?

Sofort Fock raus und Anker klargemacht. Es ist Ruhe im Schiff, alle konzentrieren sich. Ich drehen eine Runde im Hafen, versuche erst gegen den Wind längs am Steg festzumachen. Das funktioniert nicht, da wir zu nah an der Windachse sind. Ich folge dem Vorschlag von Michael vor dem Strand notzuankern und es folgt ein Tip Top Ankermannöver. Danke der fitten Crew.

Wir rufen den Vercharterer an, worauf Phillip seine Badehose klar macht und tauchen geht. Die Vermutung bestätigt sich: wir haben unsere Schraube verloren!! Nach einem weiteren Telefonat soll nun der Techniker mit einem Taucher kommen. Ich bin gespannt. Der Techniker mit dem Taucher ist für 18 h vor Ort avisiert.

Es ist wie im Pilcher-Film: es regnet Bindfäden, Motorschaden. Fehlt nur noch ein streitendes Ehepaar. Hiermit können wir jedoch nicht aufwarten. Der Dingi-Motor scheint wieder zu laufen. Also machen wir in der Zwischenzeit das Dingi klar, um den Taucher abzuholen.

Um 18 h setze ich mich mit Philipp ins Dingi, der Motor läuft wie eine Eins und wir fahren die Hälfte der Strecke. Dann streikt der 4-Takter. Alle Mühen das Ding zum Laufen zu bringen, schlagen fehl. Also holen wir beide die Stechpaddel raus und spucken in die Hände. Wir bleiben am Steg zurück, die beiden Techniker fahren mit neuem Außenborder zum Boot und bringen die neue Schraube an. Das Bugstrahlruder prüft der Taucher auch, attestiert jedoch korrekte Funktion in Verbindung mit einer viel zu schwachen Leistung für die Grösse des Schiffs. Na toll, wer verbaut so ein Zeug?

Wir wollen uns mit frischem Antrieb in den Hafen an einen Steg verholen und holen den Anker auf. Die letzten 3 Meter schafft die Winsch nicht mehr und Wolfgang holt das Eisen mit der bloßen Hand auf. Michael fährt ein super Anlegemanöver. am Steg haben wir Strom und Zugang zum spanischen Restaurant mit der leckerem Paella.

Das Dörfchen Saller ist schön. Der Sonnenuntergang wie im Bilderbuch. Die Anspannung legt sich langsam. Auf dem Schiff wieder angekommen ist auf dem gesamten Steg Stromausfall. Wir trinken einen Absacker! Wen wundert das alles nun noch? Morgen geht’s weiter mit Knut Adventures.