Schleusen im NOK

Datum: 30. April 2016
Autor: Melvin
[Etmal: 26 sm]

Heute Morgen geht es um 8:00 geplant los. Nur keine Zeit verschwenden, denn wir wollen bis zum Ende. Das sind immerhin 100 km bis Brunsbüttel, wo die Schleuse zur Elbe ist. Dort ist im Kanal ein Hafen, wo wir die Nacht verbringen können. Denn: Die Flut nach Hamburg beginnt um ca. 15:30 Uhr. Die müssen wir Richtung Hamburg nehmen. Der Himmel ist grau, es nieselt die ganze Zeit, es ist nass und saukalt.

Zur Geschichte (siehe Wikipedia):
Der Nord-Ostsee-Kanal (NOK; internationale Bezeichnung Kiel Canal, in Deutschland bis 1948 Kaiser-Wilhelm-Kanal) verbindet die Nordsee (Elbmündung) mit der Ostsee (Kieler Förde). Diese Bundeswasserstraße ist die meistbefahrene künstliche Wasserstraße für Seeschiffe weltweit. Im Jahr 2015 passierten ihn rund 32.091 Schiffe. Der Kanal durchquert mit einer Länge von knapp 100 Kilometern das Land Schleswig-Holstein zwischen Brunsbüttel und Kiel-Holtenau. Damit erspart er den Umweg durch das Skagerrak und den Kattegat in die Nordsee. Mit dem Kanal ist die Wegstrecke je nach Abfahrts- und Zielhafen im Schnitt 250 Seemeilen (rund 460 km) kürzer.

Weiter zu unserem Tag:
Der Skipper meldet Novomind bei der Schleuse an, worauf es heißt: „Es ist hohes Verkehrsaufkommen. Das kann dauern!“. So drehen wir unsere Kringel und warten… und warten…. und warten… Nach 90 Minuten kommt die Durchsage: „Die Sportboote fahren ein“ und der Skipper fährt munter los in die Schleuse, jedoch ist eine der beiden Ampeln noch nicht auf >unterbrochen Weiss<, also >freie Fahrt<. So kommt es, wie es kommen muss, per Megaphone wird gerufen: „Das Sportboot sofort den Schleusenbereich räumen. Sie haben keine Einfahrtserlaubnis!“.

Dumm gelaufen… Also wenden und warten… und warten… und warten… und weiterkringeln. Zwischendurch fahren die Lotsenboote und holen vom Leuchtturm Kiel-Holtenau die auf Reede liegenden Boote ab. Auf dem Weg fahren die Lotsen möglichst nah an den Sportbooten vorbei, um maximal viel Welle zu machen. Die Segelboote schaukeln hin und her, die Skipper fluchen, und die Lotsen freuen sich: Der Sport heißt „Sporties aufmischen!“.

Vier Sportboote warten nun seit über drei Stunden. Als endlich die Ampel auf >unterbrochen Weiss< umgeschaltet wurde, gab es den Home-Run in die Schleuse, um die besten Plätze zu ergattern. Nach 30 Minuten schleusen, fahren wir dann endlich in den Kanal Richtung Brunsbüttel, 100 km vor uns.

Es ist nun 12:30 Uhr. Kurze Rechnung: Der NOK ist 100 km lang, Novomind fährt mit 10 km/h, das macht eine Fahrzeit von 10 Stunden Fahrt. Das heißt, unsere Ankunft wäre nicht vor 22:00 Uhr. Dann wäre es zu dunkel, denn Sportboote dürfen während der Nacht im Kanal nicht fahren.

Gut ist es, Optionen zu haben. Wir entscheiden stattdessen bis Rendsburg zu fahren. Dort ist in einem Seitenkanal des NOK der RVR Sportboothafen (Regatta Verein Rendsburg), eine idyllische und lauschige in die Natur eingebettete Marina. Nicoletta hat 1a in der Box angelegt und festgemacht und: wir liegen direkt am Restaurant und Waschhaus mit Blick achterlich auf McDonalds.

Der Skipper kennt die Hafenmeisterin und macht erstmal Schlüssel und Liegeplatz klar. Danach gibt’s eine heiße Dusche und wir machen uns lecker Essen (Bandspaghetti mit Olivensauce und gemischten Salat). Und damit wir Jungs satt werden, geht’s noch mal zu McDonald auf einen Hamburger, Eis, Kuchen… (Zitat Skipper: „OMG!“).