Tour: Madeira – Lanzarote
Tag 6: Ankern vor La Graciosa
Etmal: 50 sm
Crew: Axel, Jürgen, Siggi, Martin, Knut und Skipper Uwe
Datum: 28. Oktober 2024
Wetter: Wind N-NNW 16-20 in Böen 22-25 kn, abends NW 20 in Böen 25 kn, Welle 2 m. Dienstag NW 13 kn abfallend 10 kn, Welle 1,70 m
Heute fahren wir an die Südseite der Lanzarote vorgelagerten Insel, La Graciosa. Plan ist ankern in der Bucht von Playa Francesca.
Wir segeln im zweiten Reff. Auf „der Backe liegend“ fahren wir hart am Wind gen Norden. Es ist kühler, ich habe meine Wetterkombi als einziger an, so bin ich der Auserwählte, der anfänglich das Schiff durch den Regen steuert. Die Wettervorhersage war ganz gut, die Welle war jedoch etwas geringer. Es regnet, regnet, regnet,…
Nach 3 1/2 Stunden Segelei machen wir den Jockel an und nehmen direkten Kurs auf die Bucht. Das Wasser ist tiefblau, fast türkisfarbend, passend zum Himmel. Ist das ein Träumchen?
Wir ankern. Das Dingi wird ausgepackt, der Außenborder drangeflanscht, Paddel und Schöpfkelle rein. Und ab geht es zum Strand und nach Caleta del Sebo zum Abendessen. Uwe fährt in zwei Etappen und spielt Wassertaxi. Jürgen bleibt zurück und hält Ankerwache.
Nach Caletadel Sebo sind es 1-2 km. Wir sehen auf dem Weg Sand, Lavaberge und eben das tiefblaue Wasser mit den vielen Ankerliegern. Im Restaurant angekommen, begegnen wir wieder eine Katze, diesmal in rot-weiß, die uns Gesellschaft leistet.
Nach Paelas, Tapas, Wein, Wasser und vielen anderen Leckereien gehen wir im Dunkeln zum Dingi um zurov Jürgen zu fahren. Die erste Gruppe fährt, ich schieße schnell noch ein Foto der Ankerlieger im Dunkel der Bucht.
Damit Uwe zum richtigen Boot fährt, schaltet Jürgen die 3-Farben-Laterne am Masttop ein. Dann passieren ein paar „Kuriositäten“:
- Axel und Siggi kommen trocken zum Boot. Martin und Knut werden nass. Es regnet mal wieder.
- Wir hören Uwe mit dem Dingi-Motor kommen und leuchten ihm. Das Motorengeräusch verstummt. Wir sehen Uwe abtreiben.
- Er schafft es zum Strand, Martin und ich steigen pitschnass in das Dinge und wir paddeln zurück zum Boot. Die gute Seemannschaft (s. o. Paddel dabei!!) hat Uwe davor bewahrt abzutreiben und Martin und mich zurücklassen zu müssen. Die Schimpftiraden über den Motor zensiere ich hier…
- Ich informiere die anderen auf dem Boot und die glauben uns erst nicht.
- Die Stimmung im Dingi ist sehr unterhaltend. Keiner verliert seine gute Laune: Profis bei der Arbeit.
Zurück auf Magic Star reflektieren wir das alles ganz genau beim Bier:
Ein Mathematiker, ein Lehrer und ein Architekt sitzen in einem kleinen Boot, der Außenborder ist kaputt und sie rudern, um ans Ufer zu kommen. Während sie sich abwechseln, beginnen sie zu diskutieren, was wohl die Ursache des Defekts ist.
Der Architekt sagt: „Das Problem liegt bestimmt am Design des Motors. Vielleicht wurden die Bauteile nicht richtig angeordnet.“
Der Lehrer seufzt und sagt: „Eigentlich ist es simpel, das Problem liegt an den Grundlagen. Wahrscheinlich wurde die Betriebsanleitung nicht richtig gelesen oder die Grundlagen der Physik ignoriert.“
Der Mathematiker schaut nachdenklich auf die Ruder und meint: „Ich wette, es liegt an einer Gleichung, die wir einfach falsch interpretiert haben. Wenn wir das Problem richtig modellieren, können wir sicher die perfekte Lösung berechnen.“
Der Architekt schaut irritiert, der Mathematiker blättert weiter in seiner Theorie, und der Lehrer seufzt und greift selbst zum Ruder.
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Die nassen Sachen hängen jetzt zum trocknen.
Gute Nacht!