Ostsee Tag 3: Starkwind statt Flaute

Sonderborg – Soby
[Etmal:25 sm, Gesamt: 65 sm] 

Der heutige Tag war gekennzeichnet durch Überraschung und Kreativität:

1. Wasser bunkern ohne Wasserhahnanschluss

Der Wassertank nach einem Tag leer? Das riecht nach Optimierung. Wasser bunkern ist in Dänemark mit Gardena-Klicksystemen offenbar schwierig. Also Werkzeugkoffer rausholen und Mac Gyver spielen. Die Gardena Adapter auseinandergeschrauben, den Schlauch über den Wasserhahn stülpen und mit einer Schelle fixieren.

2. Starkwind statt Flaute!

Wir fahren um 11:00 Uhr los mit einem tadellosen Ablegemannöver. Die gestern aufgezogene Genua tut seinen Dienst bei gutem Westwind und zieht uns durch die Wellen.

Später nimmt jedoch die Windrichtung auf 4-5 Bft zu und Novomind zeigt sich als Rennziege: wir erreichen erstaunliche 8.3 kn Fahrt über Grund, was über der Rumpfgeschwindigkeit liegt. Da muss Strömung mithelfen. Novomind läßt sich nun nicht mehr am Ruder halten und auch das Segel flach trimmen reicht nicht. So müssen wir wohl ins erste Reff. An der nördlichsten Spitze von Æero nehmen wir dann die Lappen runter und jockeln zum Ziel, da wir in den Hafen möchten. Es ist spät und wir wollen noch etwas zu Essen bekommen.

3. Belebte Insel ohne Essen?

Nach erfolgreichem Landfall mit tadellosem Anleger würdigen wir Nicoles An- und Ablegemannöver und die langen Zeiten mit Ernst zusammen am Ruder mit einem „Anleger“. Das im Hafenhandbuch als lebhaftes Fischerdorf beschriebene Søby entpuppt sich als verlassen. Nur eine einsame Kneipe an der Kirche hat geöffnet. Dort sitzt… das Dorf!

Wir hoffen auf die Hilfsbereitschaft der Bewohner und Fragen nach einem Restaurant. Nichts zu machen. Wir sind zu früh in der Saison. Da steht der Pizzabäcker der Insel auf und meint, er ginge los seinen Pizzaofen anzuwerfen und wir könnten uns 5 Pizzen in seiner Pizzaria in 30 Minuten abholen. Echt nett!! Die holen wir uns in die Kneipe und gönnen uns noch ein Bier. Die Pizza ist außergewöhnlich garniert mit Speck und dänischen Würstchen…