London: Via Tidal Barriers zur Tower Bridge

Datum: 18. August 2014
Ramsgate – London [Etmal: 44 sm]

Heute soll es soweit sein. Es ist 8:00 Uhr und wir haben ein gemütliches und leckeres Frühstück. Der Wind hat sich gelegt, die Wolken sehen freundlicher aus, und wir machen uns auf den Weg unser Ziel zu erreichen.

Wir müssen eine Stunde vor Niedrigwasser – also um 11:00 Uhr – im Hauptarm der Themse sein, um mit aufsteigender Flut pünktlich an der Schleuse der St. Katharin Docks anzukommen. Sie ist 2 Stunden vor, bis 1 Stunde nach Hochwasser in Betrieb.

Um 11:15 Uhr sehen wir noch einmal das Wrack der Mont Gommery im Swale und biegen links ab in den Hauptarm und fahren südlich und außerhalb des Tonnenstrichs an South End On Sea vorbei Richtung der Metropole. Priska und Heiko übernehmen heute die Navigation. Es gibt hier einige Besonderheiten zu den Traffic Regulations zu beachten.

Ich kenne Engländer als strickte Befürworter der Einhaltung von Safety Guidelines, so präsentieren sich auch die Hilfestellungen in Form von Unterlagen zum Befahren der Themse. Jedoch muss man schon einmal sagen, dass es etwas verwirrend ist, wenn bei 3.90 m Höhe der Gezeit eine trockenfallendes Gebiet mit 3.40 m über Kartennull nicht mit Fahrwassertonnen begrenzt wird. Aber wir schauen ja alle in die Seekarte…

Die Strömung nimmt zu auf bis zu 2 kn und wir fliegen mit knapp 9 kn zum Ziel. Das Lock in der Marina öffnet um 18:20 Uhr, wir müssen also Fahrt herausnehmen, sonst müssen wir zu lange warten.

Um 17:00 Uhr fahren wir durch die Tidal Barriers. Das sind riesige Schleusentore die bei Springfluten die Themse absperren können. Zum durchfahren muss man sich eine Freigabe vom VTC, Vessel Traffic Control, für eine der Tore holen. Beeindruckend! Wir fahren unter der Queen Elizabeth Brücke hindurch, vorbei an der O2 Arena bis wir die Skyline von London sehen. Das Wetter spielt seine Kapriolen.

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Um 19:00 Uhr ist es dann soweit. Wir fahren in die Schleuse der Katharine Docks und machen fest. Als Belohnung gab es als Anleger eine der beiden vom Vercharterer mitgegebenen Schampusflaschen!

London: Shivering Sand

Datum: 17. August 2014
Ramsgate – Queenborough [Etmal: 37 sm]

Man schaue sich das Bild mit der grünen Tonne an. Diese liegt im Osthafen von Ramsgate direkt hinter der Einfahrt des Turning Basins. Die Anweisung des Hafenmeisters war: „Fahre rechts um die Tonne und lege am Ende der Brackwasserwand außen an der Marina an.“.

Die Fragen: Wo ist bei einer Runden Tonne „rechts herum“, von wo anfangend? Was ist, wenn ich an der gesamten Spuntwand irgendwo anlegen will und vielleicht in verschiedenen Spuntwänden.

Nun: Die Rückfrage beim Hafenmeister nach dem anlegen ergibt, dass östlich der grünen Tonne bei Ebbe das Gebiet TROCKEN FÄLLT! Bei uns hätte man das Trockenfallgebiet sinnvoller Weise mit gelben Tonnen abgesperrt, zumal man auf die Untiefe nicht einmal hingewiesen wurde.


Aber das ist gar nichts: seht selber.

Motorcheck. Keilriemen war zu lose. Michael und Ernst fixen das noch. Nicole legt um 13:30 Uhr UTC+1, also UK Time, aus Ramsgate ab. Wind West 3 Bft, 30% Wolken, sonst blauer Himmel. Ich hatte mir vorher extra die Grib Files downgeloaded und die Daten sowie der Himmel sagten mir, dass die fette Front in der Nacht bereits durch war. Die Crew entscheidet: fahren!

Das Bugstrahlruder ist zu schwach, um vom Steg bei auflandigem Wind wegzukommen. Also weiter in die Achterspring und tadellos ablegen.

Danach geht es ruhig weiter in den Tonnenstrich und weiter unter Land bis zu Margate Road. Wir holen nur die Fock, um etwaigen starken Briesen schneller begegnen zu können. Kaum fahren wir um das Kap, briest erwartungsgemäß der Wind auf. Es kommt zudem eine dicke Regenwolke mit viel Wind. Die Crew rollt das Vorsegel auf, wobei das Unterliek einreißt! Mist! Muss später gefixt werden.

Weiter geht es termingerecht um 15:00 Uhr in den Queens Channel unter Motor. Da unser Navi-GPS-Plotter nicht arbeitet, sitze ich am Navitisch mit Karte und Handy-Naviapp. Die Welle 2 m, der Wind 5-6 Bft. Ich navigiere die Crew an Pan Sand und an der Windfarm vorbei. Danach geht es durch die Engstelle von Shivery Sand Richtung River Medway, welchen wir ohne Probleme um 19:00 Uhr erreichen.

Shivering Sand ist eine Gruppe von sieben Pontonplattformen, die im Zweiten Weltkrieg für die British Army gebaut wurden. Es diente der Abwehr deutscher Flugzeuge und Schnellboote, die die Docks an der Themse angriffen sowie die Fahrrinnen verminten. Das Fort wurde Anfang 1946 geräumt und die Bewaffnung demontiert. Heute steht sie – wie einige ähnliche Anlagen auch – leer oder wurden gesprengt, oder wurden von der Berufsschifffahrt versehentlich umgenietet.

Ich informiere den Marina Officer über Handy, dass wir zwischen 21:00 und 22:00 Uhr ankommen werden. Der wird dann aber schon weg sein und hinterlässt mir nur den Liegeplatz. Das heißt selber machen und vor allem kein Wassertaxi mehr.

Wir fahren vorbei an dem riesigen Wrack der Montgomery, einem amerikanischen Cargo Schiff der Liberty Klasse aus den 40er Jahren, welches in Teilen noch aus dem Wasser schaut und das ringsum mit gelben Tonnen abgesperrt ist.

Es wird langsam dunkel. Um 21:00 Uhr ist die Sonne hintern dem Horizont und danach gibt es eine Gnadenfrist von ca. 30 Minuten Resthelligkeit. In der Helligkeit haben wir Capoeira anlegefertig gemacht.

Wir fahren in den Swale rein. Dumm ist, dass Karte, Mobilkarte, sowie Queenborough Hafenkarte sich von der Wirklichkeit unterscheiden! Und nun? Es ist nahezu duster und es gibt ein abzweigendes Fahrwasser. Da wir uns westlich halten müssen, tun wir genau das, bis Jan-NL sagt, dass der Tiefenmesser plötzlich 0 m Wassertiefe anzeigt.

Vollstopp! Maschine volle Kraft zurück.

Steuermann Ernst hat sofort und schnell reagiert! Nochmal anders denken. Jetzt im großen Bogen und dann klappt es. Alles bei 4 Bft Seitenwind. Dann vorbei an den 50 Muringtonnen. Jan-RH leuchtet alles mit der Lampe aus und wir legen längs gegen den Strom am Besucherponton an und machen fest.

Das war eine topp Teamleistung! Alle hellwach und unter den widrigen Umständen super scharf mitgedacht und seemännisch gehandelt. Darauf gibt es einen „Ab-“ und gleich noch einen „Anleger“ und danach Tunfisch-Pasta. Dazu einen leckeren Rotwein. Guten Appetit. Morgen sehen wir nach der Fock.

London: Wilder Ritt über den Kanal

Datum: 16. August 2014
Zeebrugge (BE) – Ramsgate (UK) [Etmal: 90 sm]

4:30 Uhr. Der Wecker klingelt. Aufstehen, und die Frisur sitzt! Karten zurecht legen, Stifte spitzen, Landkabel und Leinen klarmachen, Crew wecken…

5:30 Uhr legen wir ab. Wir fahren raus. Der Wind steht gut mit WSW. Die Entscheidung für die südliche Route bestätigt sich, jedoch ist es „da Draußen“ sehr unruhig: es regnet zwischendurch immer wieder. Die Route hat ein Etmal von 85 sm. Es pustet 4 Bft.

Hmmm… GPS-Plotter und Radar verweigern ihre Arbeit. Mit eigenen GPS Geräten und Karten sind wir ja ausgestattet, ist aber trotzdem blöd! Gut, dass ich meine Kartensoftware von Navionics auf dem Handy habe! Das macht alles etwas einfacher.

Um 10:30 Uhr sind wir über der Oostendebank. Der Himmel zeigt etwas blau und die dunklen Wolken verziehen sich mit dem Regen.

Am Wind Kurs halten. Das zählt. Der Strom schiebt uns nach Westen und wir knattern mit der Genua 8-9 kn über den Grund. Das müssen wir nutzen. Der Wind nimmt zu auf satte 6 Bft und wir legen nach dem ersten nun das zweite Reff im Groß ein. Die Welle beträgt satte 2 m, es bilden sich Schaumkrönchen. Ein Crewmitglied nimmt vorsichtshalber etwas gegen Seekrankheit, ein weiteres füttert ein paar mal die Fische und ein drittes schlägt sich blass, aber tapfer durch. Die Fahrt wird etwas unbequem, aber alles ist gut im Griff und Capoeira zieht sauber seine Kiellinie.

13:30 Uhr. Der Wind dreht Richtung Süd wie vorausgesagt auf WSW. Wir können den Kurs nicht weiterfahren, da wir sonst zu dicht unter Land geraten und die unzähligen Flachs uns in Bedrängnis bringen würden. Also kreuzen wir zwischendurch kurz auf, nicht zu lang, um maximalen Profit aus dem schiebenden Strom zu schlagen.

14:30 Uhr. Wir schieben uns mit Motorunterstützung zwischen den Bänken „In Ratel“ und „Banc Breedt“ durch und gelangen wieder in freieres Wasser, bis wir 16:30 nördlich von Calais an das VTG, eines der Verkehrtrennungsgebiete im Kanal, kommen.

VTGs sind Wasserstraßen wie Autobahnen, mit vorgegebenen Fahrtrichtungen und einer Trennzone als Leitplanken. Die VTGs sind mit der Kiellinie im rechten Winkel zu queren, die Schiffahrt entlang des VTG – Containerschiffe, Frachter, Tanker – sind nicht zu behindern. Das heißt scharfen Ausguck halten und frühzeitig Fahrt raus- und reinzunehmen, um sicher zu queren.

Der Strom kippt wie vorausberechnet und schiebt uns nun Richtung NE zur britannische Küste, ziemlich genau in Richtung Ramsgate. Es ist schön, wenn Dinge funktionieren…

Nach einem letzten Ausweichmanöver geht’s dann weiter mit 310 Grad Kompasskurs vorbei an Goodwin Sands zum Feuerschiff vor Ramsgate. Auf dem Weg dorthin funken wir Port Control über Kanal 14 an und avisieren unsere Ankunft. Wir holen die Fock ein und öffnen das Groß. Nach einer Stunde sind wir am Tonnenstrich und holen das Groß ein. Der Strom hat zwar abgenommen, schiebt aber immer noch mit über 1 kn nach NE. Der Tonnenstrich geht nach W, so brauchen wir einen gehörigen Vorhaltewinkel, um entlang des vorgegeben Wegs in den Port of Ramsgate einzulaufen, immer einen Blick nach vorne und hinten, den Versatz zum Tonnenstrich im Auge zu behalten.

Ankunft: 20:30 Uhr. Wir sind so etwas von im Zeitplan, dass ich begeistert bin. Im Vorhafen machen wir die Leinen und Fender klar und rufen den Dockmaster über Funk auf Kanal 80 an, um einen Liegeplatz zugewiesen zu bekommen: wir sind zu groß, die Marina ist voll. Wir müssen uns im Osthafen außen an die Schwellwasserwand legen.

Es ist 4:00 Uhr in der Nacht des Folgetags. Die Sturmwarnung werden von Neptun, Rasmus und Aiolus umgesetzt. Der Wind briest weiter auf, wir liegen auflandig an der blöden Mauer mit 8 Fendern, die ordentlich gequetscht werden und hoffentlich ihren Dienst verrichten. Es rappelt, quietscht und klappert. Ich überprüfe die Leinen und Springs, korrigiere und sichere die Fender mit zwei Schlägen, da die Fenderleinen sehr hart sind und die Webleinsteeks nicht gut genug halten und durchrutschen.

Schlafen ist erstmal Ende, also schreibe ich den Blog und trink was. Keiner schnarcht, das ist besonders! Michael grunzt mich gerade kurz an und meint „Knut, Du bist echt ein ganz harter…“. Hmmm… hat nicht mitbekommen, was ich draußen eben gemacht habe…

@Thorsten, Du weißt schon wer: Du wolltest das Sturmtief wegschieben. Daraus ist ja wohl nichts geworden. Wir haben eine Sturmwarnung erhalten mit 6/7 Bft, in Böen 8 Bft. Also eher wie heute?!? Das riecht nach einem Hafentag im schönen Ramsgate.

So, ich schließ hier für heute. Ich friere, ziehe mir jetzt was an und Versuch noch eine Mütze Schlaf zu bekommen. Es ist Sommer!

London: Wir übernehmen Capoeira

Datum: 15. August 2014
Crew: Priska, Nicole, Heiko, Jan-NL, Jan-RH, Michael-BI, Michael-GT, Ernst
Skipper: Knut

Na das ist eine Fahrt. Regen und Stau, Stau und Regen. Aber als wir ankommen, gibt es Sonne, Party und… das größte Schiff im Hafen: Capoeira, eine Beneteau 50.5 Cyclade. 16:00 Uhr übernehme ich das Schiff vom Vercharterer, prüfe ob der Anker an Rumpf auch angeflanscht ist – ihr lacht: alles schon gewesen – und checke das gesamte Boot. Anschließend verteile ich Rettungswesten und mache eine Sicherheitseinweisung der Crew.

Es bleibt kein Wunsch offen. Großer Salon, große Kühlschränke , große Betten und ein „Gefängnis“ im Bug, der begehbar und eigentlich für Fender & Co. ist. Oder aber für diejenigen, die dem Skipper nicht uneingeschränkte Loyalität erweisen.

Für die Party zwei Flaschen Champagner. Es ist in Belgien Feiertag. Die Belgier feiern, essen und tanzen. Bis 22:00 Uhr. Dann müssen brave Bürger ins Bett, ihrem Schönheitsschlaf fröhnen. Die Restaurants sind dann natürlich zu. Wir bekommen aber noch die letzten Pommes und Hamburger.

Morgen geht es dann also los:

DIE GROSSE KANALÜBERQUERUNG VON ZEEBRUGGE NACH RAMSGATE UND WEITER NACH LONDON.

Die Wickinger erobern also den Tower zu London.

Gardasee: Gleiten auf den Wellen

Datum: 9. / 10. Juli
Crew: Judith, Jens, Knut
Skipper: Michael

Es ist wie es ist. Über Mittel- und Süddeutschland ist ein fettes Tief, welches in Deutschland seit Tagen für Bindfädenregen sorgt und sich bis über die Alpen nach Norditalien erstreckt. So ist das Wetter am Gardasee maximal unstet.

Es ist Mittwoch Morgen, es ist blauer Himmel. Im Tal ist es nach Sonnenaufgang warm, jedoch sorgen kalte Fallwinde für mächtige 7 Bft. auf dem See, und so heißt es warten auf weniger Wind.

Um 13:00 Uhr gehen wir raus und legen ein paar tolle Gleitfahrten hin. Wir sind auf uns gestellt. Nur über Funk haben wir mögliche Ratschläge zur Seite. Der Skipper fährt im Motorboot mit. Nach zwei weiteren Schlägen am und vorm Wind müssen wir jedoch schon wieder zurück, da sich gespenstige dunkle Gewitterwolken über die Gipfel hinunter ins Tal schieben. Der Regen prasselt in Torbole schon kräftig, als wir im 20 km entfernten Malcesine am Strand festmachen. Ich bin auf das Video gespannt. Die installierte Gopro hat bis zum Ende unser Treiben aufgenommen.

Donnerstag Morgen. Es sind Wolken am Himmel. Kälte durchzieht das Tal. Der Druck- bzw. Wärmeausgleich ist nicht notwendig (brrrrr). Das heißt aber: wo kein Druckunterschied, da kein Wind. Damit sitze ich nun im Café am Strand und gehe gleich in das „Innendorf“ von Malcesine und warte diesmal auf mehr Wind.

Es ist 14:30 Uhr. 25 Shops und 2 Cafés weiter ist klar, dass wir rausfahren. Der Wind ist gute 4 Bft. Der Skipper rüstet uns wieder mit Sprechfunk aus, die Crew macht die Seascape fertig und wir fahren mit dem eingesetzten Südwind auf die Kreuz. Der Wind ist konstanter als gestern und lange nicht so böig. Jeder fährt eine Kreuz und eine Gennaker Gleitfahrt. Das Wetter ist stabil, die Segelbedingungen großartig.

Wir kommen „Downhill“ in Cruisingstimmung, als der Skipper uns jäh aus der „Kaffeefahrtstimmung“ mit ein paar Mannövern jagt. Und schon zischen wir mit locker 15 Knoten in Gleitfahrt wieder durch die Wellen. Let’s race!

Nach und nach möchten Sonne und Wind die romantische Abendstimmung einläuten. So gehen wir auf die letzte Gleitfahrt gen Strand und packen die Seascape an der Mouringboje ein.

Zufrieden, nass und müde treffen wir uns zur Nachbesprechung. Für mich war es die letzte Fahrt in diesem Urlaub.

Gardasee: Venedig hin und zurück

Datum: 8. Juli 2014

Wir haben Dienstag. In Torbole soll es heute den ganzen Tag regnen und gewittern. Zeit, einen Tag nach Venedig zu fliehen. Mit dem Zug fahren Bini, Laura, Felix und ich von Rovereto in die Lagunenstadt bei blauestem Himmel und bestem Wetter.

Der Andrang ist gigantisch. Wir lassen uns mit den tausenden nein, zehntausenden von Touristen durch die Gassen vom Hauptbahnhof St. Lucia Richtung Rialtobrücke strömen. Vorbei an kleinen Lädchen, Bistros und Kneipen, hindurch kleinster Gässchen.

Auf der Rialtobrücke lösen wir die Japaner beim Snapshot schießen ab, um dann weiter Richtung Markusplatz zu fließen. Dort stehen die Touristen schon seit Stunden in einer langen Schlange, um die Basilika zu besichtigen und den Glockenturm hinaufzulaufen. Wir sparen uns das und setzen uns entspannt in ein Café und erschrecken ob der Preise: Einheitspreis pro Cappuccino, Bier oder Stück Kuchen krasse 10,– EUR. Das schlägt sogar die Preise auf der Champs-Elysées in Paris.

Wir gehen also weiter bis zur Via Garibaldi und setzen uns dort in ein nettes Bistro und entspannen dort. Mit dem Wassertaxi No. 1 geht’s zurück durch den Canale Grande bis zum Bahnhof. Das ist einwandfrei die beste Fotostrecke und zeigt italienischen Autoverkehr auf dem Wasser: Kreuz und quer. Wer dort mitkommt kann Motorboot fahren.

Zurück in Roveretro und Torbole empfängt uns Bindfadenregen, was jedoch durch das 7:1 gegen Brasilien von unserer Nationalelf kompensiert wird. So kann es weitergehen.

Gardasee: Meister der fliegenden Schiffe

Datum: 5. Juli 2014

An diesem Wochenende sind die offenen italienischen Meisterschaften im Moth segeln. Die Moth-Jollen (Motten) sehen aus wie Mottenkisten, woher sie auch ihren Namen haben (Engl. Moth = Motte) und sind hochentwickelte Hightech-Jollen, die sich schon bei nur 2-3 Bft. aufgrund ihrer Tragflächen aus dem Wasser heben, sodass nur noch ein Schwert und Ruder ins Wasser tauchen. Auf diese Art kann eine Moth bis zu 25 kn fliegen. Da kommen Kats und Segler mit Gennaker lange nicht mehr mit.

Als international anerkannte Jollenklasse gelten sie als Konstruktionsklasse und es werden nur Vorgaben wie z. B. Länge, Breite und Segelfläche vorgegeben. Konstruktions-Vollnerds können sich dann etwa an den Materialien austoben, um den Wasserwiderstand zu reduzieren, um sie noch schneller zu machen.

Es gibt ein neues System mit einer Art Sensor am Bug, der über ein Art Gestänge die Einstellung der Tragflügel automatisch steuert, was die Beherrschung der Moth einfacher gestalten soll.

Die erfolgreichsten Mothsegler sind also eine optimale Mischung aus Segler, Werkstoffkundler und Konstrukteur.

Anbei ein paar Eindrücke der Regatta.