Mittelmeer-Tour: Heimweg

Tour: Neapel – Deutschland
Etmal: 1.500 km
Crew: Martina, Frank, Jan, Nicole, Knut
Datum: 8. September 2018

Es geht nach Hause. Das Segeln war zwar beschränkt, aber dafür haben wir reichlich italienische Eindrücke einsammeln können:

  • Etwas segeln
  • Handling von Incidents auf See
  • Leben an Bord eines eigentlich coolen Boots
  • Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung
  • Italienische Pizza und Insalata Caprese in touristischen und heimischen Restaurants
  • Hotels mit Überraschungszimmern
  • Müllberge in Neapel (https://www.zeit.de/2011/20/Italien-Saviano)
  • Unzuverlässige Vercharterer vor Ort mit unverständlichen Geschäftspraktiken
  • Zuverlässige Charter-Vermittler in Deutschland

Ich danke Martina & Thomas, Jan als Crew, Nicole als Skipper und Co-Skipper für die tolle Zeit, Jiulio als Hafenmeister und der Wasserschutzpolizei in Amalfi. Ebenfalls den Versicherungen von DAS und Schomacker in Deutschland für deren Unterstützung.

Bis zum nächsten Mal,
Knut

Mittelmeer-Tour: SNAV – Die tanzende Fähre

Tour: Capri (Fähre) – Neapel
Crew: Martina, Frank, Jan, Nicole, Knut
Datum: 8. September 2018

Hey… der muss zwischengeschoben werden. Dies ist die Vorlage für meinen nächsten Törn! Hier das Safety-Video der Reederei SNAV. Die Fähre geht von Capri nach Neapel, das Video läuft in Dauerschleife…

Mittelmeer-Tour: Sightseeing Capri

Tour: Neapel – Capri (Fähre)
Crew: Martina, Frank, Jan, Nicole, Knut
Datum: 8. September 2018

Heute ist früh aufstehen angesagt. Der Wecker klingelt, es ist kurz vor 7:00 Uhr. Frühstücken, reisefertig machen, es geht nach Capri.

Martina und Thomas bleiben in Neapel, Nicole, Jan und ich brechen auf zum Fährhafen. Der Taxifahrer nimmt Tuchfühlung mit seiner Umgebung auf. Geschwindigkeit und Abstand haben keinerlei Bedeutung hier.

Das Boarding zur Schnellfähre ist ungefähr wie im Eurodisney: „Ab hier warten Sie noch 30 Minuten!“. Die Schlangen vor dem Steg sind … noch länger. Pünktlich um 9:00 Uhr macht der Wal sein Maul auf und verschlingt hunderte von Touristen. Innen werden wir durch die Klimaanlage tiefgekühlt, außen von der Sonne gegrillt. Für jeden was dabei.

Ratzfatz sind wir nach 40 Minuten auf Capri. Wir laufen durch Capri bei bestem Wetter mit bester Aussicht. Jan führt uns am Kloster vorbei zum Kruppweg, den der Großindustrielle seinerzeit in die Felssteinwand hat schlagen lassen. Leider kann man ihn derzeit wegen Steinschlag nicht entlanggehen. So lassen wir den Badestopp in der Nähe der Marina Piccola und fahren nach Anacapri, dem höhergelegenen Teil der Insel.

Weiter geht es nach einem Insalata Caprese und einer Portion Gnocchi auf den Monte Solaro mit einem Sessellift. Bei 15 Minuten Fahrt über mehr als 500 Höhenmeter haben wir eine eindrucksvolle Aussicht über die ganze Insel.

Wir lassen uns Zeit und von den Ereignissen treiben. Die Blaue Grotte ist heute nicht befahrbar, so können wir ganz relaxed sein und sogar noch shoppen.

Mittelmeer-Tour: Passierschein A38

Tour: Salerno, Vorzeitige Übergabe
Etmal: 0 sm
Crew: Martina, Frank, Jan, Nicole, Knut
Datum: 6. / 7. September 2018

Nachdem gestern Abend der Charter Base Manager nicht mehr erschienen ist, behalten wir die Schlüssel ein und ich trete offiziell vom Vertrag zurück wegen Seeuntüchtigkeit länger als 48 Stunden. Das ganze hinterlege ich über meine Rechtschutzversicherung beim Rechtsanwalt in Genua. Vor Gericht werden diese Dinge dann irgendwann hoffentlich geklärt.

Ab in die Unterkunft, die Martina und Thomas klar gemacht haben. Ein cooles kleines Häuschen mit Terasse, Küche und Wohnzimmer in einem bunten und frischem Design. Schlafen in einem richtigen Bett und eine richtige Dusche. Ich freue mich darüber, als wenn ich direkt aus dem Dschungelcamp komme.

Nach dem Morgenespresso gehen Nicole, Jan und ich erst zur Questura Policia und dann zur Küstenwache. Das ist schon echt wie in Asterix & Obelix mit deren Passierschein A38 (https://youtu.be/3L8aFkOXjb8). Aber die PolizistInnen erläutern uns, was wir tun müssen und sind echt hilfsbereit. Daher jetzt auf zur Küstenwache.

Die sind zwar auch nicht wirklich zuständig (da kommerzielle / private Themen über Gericht abgewickelt werden), aber sie zitieren den Base Manager nach kurzer Erläuterung des Sachverhalts zur Küstenwache zwecks Bootsübergabe und einem „betreuten“ Gespräch.

Der Base Manager spricht uns dann von den (nicht von uns verursachten Mängeln) schriftlich frei, nicht jedoch für die Schäden von Vorsegelrolle und Baumniederholer.

Ein letzter Kompromissvorschlag von mir zur Vermeidung des Prozesses wird vom Firmenchef ausgeschlagen.

Wir haben nun alles in dem Moment mögliche getan. Wir sitzen nun im Zug nach Neapel. Im Hotel treffen wir Martina und Thomas und planen den Abend. Morgen geht’s dann nach Capri.

Mittelmeer-Tour: Zurück nach Salerno

Tour: Amalfi – Salerno
Etmal: 5 sm
Crew: Martina, Frank, Jan, Nicole
Skipper: Knut
Datum: 6. September 2018

Supernova ist repariert. Der Vercharterer hängt uns die Schäden an und behält die Kaution ein. Nach Rücksprache mit der Chartervermittlung in Deutschland (fähige Agentur!!!) habe ich entschieden, das Boot zur Base nach Salerno zurückzubringen und per sofort aufgrund fehlender Seesicherheit vom Vertrag zurückzutreten.

Derzeit sind wir noch auf dem Weg eine verträgliche Einigung zu finden. Der Verhandlungsprozess ist jedoch komplex. Ich scheue jedoch nicht, einen italienischen Rechtsanwalt zu beauftragen und die Angelegenheit den Carabinierie zu übergeben.

Wir sind auf dem Weg zur Base. Beim Setzen der Fock hat sich die Holeleine wohl um das Stag gewickelt. Die Holeleine wurde von den Technikern falsch gelegt. Also beim Einholen des Segels wieder nach vorne, alles abrollen, aufrollen, Segel einholen. Und alles auf See. Das braucht kein Mensch.

Aber es gibt noch ein paar schöne Bilder von unterwegs.

Das Boot liegt jetzt in der Base.
Bye Bye Supernova!

Mittelmeer-Tour: Sightseeing in Positano

Tour: Amalfi Hafentag
Etmal: 0 sm
Crew: Martina, Frank, Jan, Nicole, Knut
Datum: 5. September 2018

Supernova ist im gleichen Zustand wie gestern. Wir warten heute ab und entscheiden dann, was wir mit dem restlichen Urlaub machen. Zudem wurden heute die Rückflüge von Nicole, Jsn und mir annulliert. Ein Lob auf das Reisebüro Klingholz, die sofort reagiert und umgebucht haben.

Wir fahren nach Positano zum Sightseeing. Noch 10 km im Bus. Die Klimaanlage ist nicht zu hoch eingestellt. Mir läuft die Suppe runter. Die Rückfahrt machen wir mit der Fähre!!

Position ist eine Touri-Hafenstadt mit Strand, Liegeplätzen für Mensch und Schiffe aller Größenordnungen. Wir spazieren in der Sonne und lassen es uns gutgehen.

Jan und ich besorgen uns eine Badehose und gehen ab ins Wasser. Hinterher noch eine kühle Cola und dann mit der… Fähre zurück. Das ist kühler und schneller.

Zurück mit der Speedferry. Im Hafen finden wir SUPERNOVA repariert vor. Jetzt haben wir Crewbesprechung, wie wir weiter Vorgehen.

Morgen gibt es dann Neuigkeiten. Ich sag nur soviel: es wird eine schwere Entscheidung. Für alle.

Mittelmeer-Tour: Selbsthilfe? Kein Techniker in Sicht!

Tour: Amalfi Hafentag
Etmal: 0 sm
Crew: Martina, Frank, Jan, Nicole, Knut
Datum: 4. September 2018

Heute ist erstmal ein ausgiebiges Frühstück mit Omelette, Granita Di Limone und Café Lungo in Amalfi. Ein Granita Di Limone besteht aus frischen Limonen, Zucker und gecrashtem Eis. Richtig erfrischend.

Wir fahren nach Ravello, einem kleinen und hübschen Ort in den Bergen, zu erreichen über viele Serpentinen mit einem Linienbus auf etwa 300 Höhenmetern. Die eindrucksvollen Bilder seht ihr unten.

Um 15:00 Uhr haben wir immer noch nichts von SUPERNOVA gehört. Daher beschließen Jan, Martina, Thomas und ich den Abstieg zu Fuß. Eine tolle Idee! Wunderschöne und abwechslungsreiche Wege mit Oliven und Zitronenbäumen und unförmigen Treppen säumen den Weg zurück nach Amalfi.

Wieder im Hafen liegt das Boot genauso vor, wie wie es zurückgelassen haben: nicht repariert. Ich gehe zum Hafenmeister. Giorgio, der uns auch in den Hafen von Amalfi gelotst hat, sitzt in seinem Büro direkt hinter SUPERNOVA.

Er teilt mir mit, dass heute keiner auf dem Schiff war, das Segel zu prüfen. Im Gegensatz dazu die Behauptung des Segeltechnikers. Nun sind zwei geschädigt: Der Vercharterer und der Kunde. Spannend…

Das dauert mir alles zu lange. Selbsthilfe ist angesagt. Ich rufe meinen Kollegen Jan und meinen Freund Peter an, beide erfahrene Segler. Die Frage ich um Rat. Jan hat die Idee, dass etwas das Kugellager blockiert. Wir nehmen daraufhin die Rolle auseinander und prüfen die Holeleine vollständig (falls irgendwo ein Überläufer ist). Beides Fehlschläge! So bleibt der Fehler vom Segeltechniker zu lösen. So werden wir uns weitere Alternativprogramme überlegen.

Das wird teuer für den Vercharterer. Mit Eskalationen habe ich ja etwas Erfahrung… 90,– EUR Liegegebühren pro Tag für einen Liegeplatz in einem schönen Fischerhafen ohne sanitäre Anlagen. Dazu anteilige Chartererstattung.

23:19 Uhr. Jetzt duschen am Strand. Public Shower.

Mittelmeer-Tour: Lindenstraße auf See

Tour: Salerno – Amalfi
Etmal:
5 sm
Crew:
Martina, Frank, Jan, Knut
Skipper: Nicole
Datum:
3. September 2018

Heute beginnt das schöne Wetter. Wir sitzen in der Sonne beim Frühstücken und machen uns fertig für den Start nach Amalfi.

SUPERNOVA Djingel (in Anlehnung an Lindenstraße): Didelüdelidelüdeldamm

Schaffen sie heute den Absprung aus Salerno oder bleiben sie gefangen im Reparaturwahn des Vercharterers? Wie entwickelt sich die Psyche der Crew, bleiben sie ein Team oder beginnt es bald zu krieseln?

13:00 Uhr, wir fahren los. Raus Motoren, Segel setzen, Kurs setzen, optimieren, Kaffee trinken. Yeah, wir sehen das virtuelle Ortsschild durchgestrichen. Wir können unser Glück kaum fassen. Schwachwind, Fahrt über Grund 3 kn. Mehr als ich bei der Briese erwartet hatte.

Kaffeepause. Horst wird rausgeholt. Unser Bordflamingo. Liebevoll wird er mit der Leine achteraus gesetzt und verfolgt unser tun. Horst wird Zeuge unseres Tun und Handelns in den nächsten 2 Stunden.

Wir werden Segel einholen. Aufgrund des immer schwächer werdenden Winds haben wir nur noch unter 2 Knoten Fahrt. Wir möchten im Hellen ankommen. Also: Jockel an.

Didelüdeldidelüdeldamm (Djingel)

Aber was ist das? Die Fock lässt sich nicht mit der Holeleine einholen. Ich gehe in den Bug. Die Rolle für die Leine ist in beiden Richtungen blockiert. Ich sitze im Bug, schaue mir das an und… habe echt keine Idee, um das Unabänderliche durchzuführen: Fock fallen lassen und bergen. In Fahrt. Das braucht kein Mensch.

Didelüdeldidelüdeldamm. Die Fock fällt!

Schafft die Crew es? Bleibt die Crew ein Team? Zerbricht es an den Schwierigkeiten?

Jan und Martina sind an den Leinen, Nicole steuert. Horst einholen, damit wir Manöver fahren können. Groß einholen. Dabei sehen wir eine nicht fixierte Segellatte. Nachher schauen. Konzentration auf das anstehende Mannöver.

Thomas und ich sind im Bug. Motor achteraus, damit wir kein Fahrtwind haben und wir packen die Fock in die Bugkajüte.

Jetzt Kurs Amalfi. Es wird dunkel. Ich sag dem Hafenmeister Giulio Bescheid, dass wir einen Vorfall hatten und später kommen.

20:00, Sonne neigt sich dem Horizont. Noch 1 Seemeile bis zum Hafen. Giulio kommt uns mit Helfer im Schlauchboot entgegen, kommt an Bord und weist uns in den Hafen ein. In der hinteren Ecke liegen wir nun.

Es ist bereits dunkel. Amalfi zeigt sich von seiner schönen Seite. Nach einem ausgezeichneten Essen von Jan schaue ich mir mit Thomas und Jan die pittoreske Stadt und das Geschehen an und wir beenden alle den Tag mit Blick auf die Innenstadt vom Boot aus.

Das war wieder Top-Teamarbeit. Alles funktionierte, alle Hände gingen Hand-in-Hand.