Bald ist es geschafft.
Nach Einbau des neuen Motors in Vigo/Spanien ist Stormvogel nach Madeira aufgebrochen. Leider hat Mrs. Nanni noch nicht den erwarteten Dienst aufgenommen und Heidi und Peter mussten einen Rückschlag erleiden: Der Motor hat aufgrund eines Einbaufehlers Seewasser gezogen und ließ sich nicht starten. Nach erfolgter Onboard-Maßnahme konnte er zwar gestartet werden, wurde jedoch nicht mit Öl, sondern einem Öl-Seewassergemisch geschmiert. Daraufhin musste Stormvogel bei stürmigen Wetter in den Hafen von Madeira geschleppt werden (http://www.wiedekamm.com/2012/10/15/half-way-down-to-madeira/).
Da auf Madeira keine Werft ist, musste der Motor notdürftig gesäubert und repariert werden und die Reise ging Mittwoch, den 24.10.2012 weiter nach Gran Canaria. Bei 6m Welle und westlichem Wind mit 6 Bft ging es im Pfeilflug mit Regenschauern über das Meer. Grund für die unbequeme und schlafraubende Überfahrt ist das über England abziehende Tief, dessen südlicher Rand Auswirkungen bis kurz vor Gran Canaria hat. Die Entscheidung zu warten, war eine Abwägung zwischen warten auf besseres Wetter sowie Fahren und Zeit gewinnen für eine weitere Motorüberholung auf GC. Abwarten kam nicht in Frage, da bereits zwei umfangreiche Sturmtiefs die nächste Woche den Nordatlantik beherrscht und damit zu viel Zeit vergeht, um mögliche Prüfungen des Motors noch einmal in einer Werft übernehmen zu können.
Da damit die Entscheidung fürs Fahren gefallen ist, war hier wiederum abzuwägen, ob man am Mittwoch oder Donnerstag fährt. Bei Abfahrt am Mittwoch war klar, dass die See noch ruppig und die Welle noch hoch sein kann, bei Abfahrt am Donnerstag oder gar Freitag war jedoch die Gefahr einer Winddrehung auf Süd oder gar Flaute gegeben. Springt der Motor möglicherweise nicht an, dann hätte das zu weiteren Problemen geführt. Daher wollten wird sicher sein, dass genügend Wind da ist, um GC sehr nahe zu kommen. Daher ging es am Mittwoch Mittag los.
Am Freitag Abend erwarten wir dann Stormvogel bei 3-4 westlich bis nordwestlichen Windstärken auf Gran Canaria. Seht ihr unten im ersten Bild die aktuelle Wettelage auf der Fahrtroute Madeira – GC. Im zweiten Bild seht ihr die Wetterentwicklung, wie sie am 30.10. – also in 5 Tagen – aussieht, mit Sturmtiefs über dem gesamten nördlichen Atlantik. Die Farben geben die Wellenhöhe an, die Fähnchen Windrichtung und Windstärke in Knoten an. Ex Post betrachtet hätte man noch einen Tag warten, also am Donnerstag fahren können. Es wäre dann etwas ruhiger auf See gewesen. Das über England abziehende Tief ist deutlich langsamer als prognostiziert.