Abgemustert

Hallo ihr Lieben,

Murphy wollte nicht, dass ich mitfahre. Ich musste aufgrund eines nicht auf dem Boot behandelbaren Infekts leider abmustern und Stormvogel musste ohne mich starten. Aber auch zu Dritt werden die das sicher schaffen, auch mit derzeit 4-5 m Welle und 5 Bft Wind. Eine echt harte Tour derzeit für Hendrik, Heidi und Peter, aber sie meistern es mit Bravour, derzeit liegt Stormvogel in Ihrer Klasse auf Rang 10.

Ich konzentriere mich erst einmal wieder auf meine Arbeit als METABO (Meteorologische Törnberatung Atlantik & Biskaya Online) wie ich es für die bisherigen Passagen gemacht habe und fahre im nächsten Jahr eine andere Tour mit.

Wenn ihr die Rally weiterverfolgen möchtet, so lest bitte seinen Blog unter http://www.wiedekamm.com oder auf den ARC Seiten (siehe „Nützliche Links“).

Dieser Blog endet daher hier erst einmal.

Liebe Grüße,
Knut

I am a happy sailor
I can work all day long
I can take the shifts during day and night
I fully support the skipper and his crew
I am a happy sailor

[Aus einem Bewerbungsschreiben eines Seefahrers, der sich um Hand gegen Coje für die Passage beworben hat]

 

 

Start der Regatta auf Dienstag verschoben!

Freitag wurden die letzten Vorbereitungen getroffen. Frisches Obst und Gemüse wurde angeliefert und damit eine Invasion mit Kakerlaken vermieden wird, wurde alles gewaschen. Der letzte Sundowner wurde getrunken und mit Nachbarcrews dabei Wetten abgeschlossen, wer den dicksten Fisch angelt und am ehesten ankommt. Am Samstag war dann Skipper Briefing. Es wurde eine Stunde über die Startprozedur, Funkkommunikation, Flaggensymbole und Finishline auf St. Lucia berichtet, als dann die aktuelle Wettervorhersage bekannt gegeben wurde.

Ein Tief zieht derzeit nördlich der Kanaren durch. Gleichzeitig liegt ein Hoch westlich der Kanaren. Dies sorgt für ordentlich Welle und Turbulenzen mit Winddrehern am Sonntag (Regattastart) und dann in der ersten Nacht von Sonntag auf Montag für 6m Welle mit Frontdurchzug des Tiefs über dem Regattafeld. Die Racing Division startet daher am Sonntag und die Multihull und Cruising Divisions (wozu auch unser Boot zählt) hat die Option entweder Sonntag oder Dienstag zu starten.

Heftigste Diskussion unter den Skippern bis spät in den Nachmittag. Alle müssen sich bis zum Sonntag Morgen 9:30 Uhr entscheiden.

Wir haben uns die Gribfiles der aktuellen Wettervorhersage geholt und die Routen gecheckt. Es gibt eine nördliche Route welche am Montag direkt mit Wind gegenan führt, danach dreht der Wind derart, dass nur ein Ausweichen nach Süden möglich ist. Die südliche Route führt direkt von Anfang nach Süd und dann direkt am Montag in ein Flautenfeld, welches sich auch noch südwestlich bewegt. Das Ganze in beiden Optionen mit 5-6 m Welle. Das macht seglerisch keinen Sinn. Wir würden sogar langsamer sein, als wenn wir warteten, da wir nicht genügend Strecke zum Ziel machen können.

Ihr seht daher heute das, was Gran Canaria zu bieten hat: Palmen. Wir sind dann am Nachmittag mit Stormvogel raus gefahren, um uns ein wenig mit dem Boot vertraut zu machen. Also warten wir auf Dienstag, bis das Tief durch ist und sich der normale Nordost-Passat wieder einstellt. Das ganze bei Tagestemperaturen von 26 Grad Celsius und 24 Grad Wassertemperatur.

Kaum auszuhalten 😉

Letzte Meldung vor Start der Regatta am 25.11.2012

Die Reiseunterlagen sind vollständig und Anfang der Woche wird gepackt. Peter geht davon aus, dass das Boot bis Ende der Woche fertig repariert sein wird. Am 24. ist Vorbesprechung aller Schiffsführer und am 25. Geht’s dann los mit 270 Schiffen auf die große Reise.

Allen daheimgebliebenen wünsche ich eine schöne Zeit.

Ich melde mich wieder, wenn ich an Bord bin. Dann mit hoffentlich und nahezu täglichen Berichten.

Euer Knut

Sturmtief „Frankenstorm“ über New York

Ich hab mal einen Clip von dem Sturmtief Frankenstorm zusammengebaut, über den im Fernsehen regelmäßig berichtet wurde. Millionen Menschen waren ohne Strom, Straßen und U-Bahn-Schächte waren geflutet, Kranausleger abgeknickt, Schiffe gestrandet und Menschen sind bei dem Sturm umgekommen.

Zu sehen ist die Wellenhöhe (gelb = ca. 2-4 m, orange = ca. 4-6 m, rot > 9 m. Die Windstärke ist an den Fähnchen abzulesen, die auch die Richtung angeben, aus der der Wind kommt (Stärke = Anzahl der langen Fähnchen * 10 kn bzw. kurze Fähnchen * 5 kn). Die Isobaren zeigen die Stellen gleichen Luftdrucks an. Je enger sie zusammen sind, desto stärker der Wind. Bei New York sind die Isobaren so eng, dass sie nur noch eine schwarze Fläche darstellen. Erst wenn Frankenstorm über Land geht, geht im die „Puste aus“ und schwächt durch Reibung an der Erdoberfläche ab. Außerdem ist keine feuchtwarme Meeresluft mehr vorhanden, die „Treibstoff“ für den Sturm ist. Schön zu sehen ist, dass die Tiefdruckgebiete von dem Hochdruckgebiet zusätzlich mit kalter Polarluft versorgt werden. Der Gesamtkomplex ist ein richtiger großer Sturmgenerator.

So einen Sturm habe ich für die Überfahrt ab dem 24.11. nicht „gebucht“. Aber es ist ja noch Zeit. Einen Bericht zu Frankenstorm findet man bei http://www.youtube.com/watch?v=o4P7Kr17RX8. Die Gribfiledaten dazu findet ihr als Video nachfolgend.