Ostsee Tag 5: Burg mit Aussicht

Svendborg – Nyborg
[Etmal: 30 sm, Gesamt: 110 sm]

Die Wettervorhersage für den heutigen Tag sagt aus, dass wir bis 12:00  Uhr Flaute und von 12:00 Uhr bis 18:00 Uhr 3 Windstärken aus Südost haben. Da schauen wir doch mal, was daraus wird. Aber erst musste mal wieder der Werkzeugkoffer seinen Dienst tun: Getriebeöl und Motoröl prüfen und ggf. nachfüllen. Der Motorbauer und der Bootsbauer haben hier nicht wirklich gut zusammengearbeitet. Man kommt nur mit einer Rohrzange an den Getriebeölstab dran und das Motoröl nachfüllen geht nur mit einem Zauberstab oder einer Verlängerung des Einfüllstutzen. Also musste wieder Mac Gyver dran und basteln.

13:00 Uhr tanken. Die nächste Herausforderung. Man muss prognostizieren, wieviel Liter man tanken muss, um den Tank voll zu bekommen. Nicht etwa tanken, bis es „klick“ macht, sondern Schrittweise, weil: Es wird erst von der Kreditkarte ein fester Betrag abgebucht und dann die entsprechende Menge an Litern freigegeben. Pfiffig…

Dann ging es los Richtung Nyborg. Der Wind war gut für einen echten Vorwindkurs mit Schmetterlingsbesegelung und Bullenstander. Bis 17:40 Uhr. Dann wurde der Schalter auf „Null“ umgelegt und der Wind war von einer auf die andere Minute weg, wie ausgeschaltet. Es gilt die Meyer’sche Regel: 10 Minuten warten, dann entscheiden. Diese heißt: Motor an. Bis 18:30 Uhr motoren wir. Als dann doch wieder etwas Wind kommt, schmieren Sarah und Irene Brote und wir essen alle gemeinsam zu Abend, während wir unter Segeln laufen. Danach laufen wir unter Motor in den Hafen ein und wir haben soviel Zeit, dass wir einen ausgedehnten Spaziergang mit Sightseeing machen können.

 

 

Ostsee Tag 4: Das junge Svendborg

Soeby – Svendborg
[Etmal: 15 sm, Gesamt: 80 sm]

Der Wind ist ruhiger geworden. Wir liegen in Sonderborg und frühstücken in der Sonne. Nach dem Mittag geht’s auf nach Svendborg. Wir legen in der Achterspring ab. Die Achterleine fest am Poller und nicht auf Slip 🙁 Aber wir wissen ja, es arbeiten nur Profis. Während wir die Leine vom Poller lösen, dreht der Bug und wir legen butterweich ab. Beim Rausfahren muckt der Motor wieder. Beim Einlegen des Rückwärtsgangs kracht es ordentlich im Getriebe und beim Fahren lässt sich der Rückwärtsgang nicht mehr einlegen, um die Schraube am Mitlaufen beim Segeln zu hindern. Kein gutes Omen.

Draußen weht ein Ost 1-2 Bft und wir fahren unter Vollzeug zum Tonnenstrich, der uns zum Ziel führt. Irene lernt innerhalb von einer Stunde segeln und führt uns präzise und sicher zum Tonnenstrich nach Svendborg, Ernst steuert entlang des Fahrwassers, wir trinken dabei Kaffee, schlachten noch den Rest des Osterlamms und genießen die Fahrt. Knut legt an. Motor hält. Ein gutes Team. Wir sind früh in Svendborg.

Wir gehen durch die Stadt, essen in der Fußgängerzone und sehen das Treiben in den Straßen. Es ist sehr junges Publikum im Hafen und in der Stadt. Abends versinken wir dann beim Billard in einer Hafenkneipe und quatschen mit den Einheimischen in Dänglisch.

Tja meine Lieben. Mein Iphone hat plötzlich seinen Geist aufgegeben und gibt keinen Mucks mehr von sich. Nicht mal über itunes lässt sich das Ding neu aufsetzen. So habe ich heute kein Foto für Euch…

Svendborg

Ostsee Tag 3: Starkwind statt Flaute

Sonderborg – Soby
[Etmal:25 sm, Gesamt: 65 sm] 

Der heutige Tag war gekennzeichnet durch Überraschung und Kreativität:

1. Wasser bunkern ohne Wasserhahnanschluss

Der Wassertank nach einem Tag leer? Das riecht nach Optimierung. Wasser bunkern ist in Dänemark mit Gardena-Klicksystemen offenbar schwierig. Also Werkzeugkoffer rausholen und Mac Gyver spielen. Die Gardena Adapter auseinandergeschrauben, den Schlauch über den Wasserhahn stülpen und mit einer Schelle fixieren.

2. Starkwind statt Flaute!

Wir fahren um 11:00 Uhr los mit einem tadellosen Ablegemannöver. Die gestern aufgezogene Genua tut seinen Dienst bei gutem Westwind und zieht uns durch die Wellen.

Später nimmt jedoch die Windrichtung auf 4-5 Bft zu und Novomind zeigt sich als Rennziege: wir erreichen erstaunliche 8.3 kn Fahrt über Grund, was über der Rumpfgeschwindigkeit liegt. Da muss Strömung mithelfen. Novomind läßt sich nun nicht mehr am Ruder halten und auch das Segel flach trimmen reicht nicht. So müssen wir wohl ins erste Reff. An der nördlichsten Spitze von Æero nehmen wir dann die Lappen runter und jockeln zum Ziel, da wir in den Hafen möchten. Es ist spät und wir wollen noch etwas zu Essen bekommen.

3. Belebte Insel ohne Essen?

Nach erfolgreichem Landfall mit tadellosem Anleger würdigen wir Nicoles An- und Ablegemannöver und die langen Zeiten mit Ernst zusammen am Ruder mit einem „Anleger“. Das im Hafenhandbuch als lebhaftes Fischerdorf beschriebene Søby entpuppt sich als verlassen. Nur eine einsame Kneipe an der Kirche hat geöffnet. Dort sitzt… das Dorf!

Wir hoffen auf die Hilfsbereitschaft der Bewohner und Fragen nach einem Restaurant. Nichts zu machen. Wir sind zu früh in der Saison. Da steht der Pizzabäcker der Insel auf und meint, er ginge los seinen Pizzaofen anzuwerfen und wir könnten uns 5 Pizzen in seiner Pizzaria in 30 Minuten abholen. Echt nett!! Die holen wir uns in die Kneipe und gönnen uns noch ein Bier. Die Pizza ist außergewöhnlich garniert mit Speck und dänischen Würstchen…

Ostsee Tag 2: An der Promenade von Sonderborg

Laboe – Sonderborg
[Etmal: 40 sm, Gesamt: 40 sm]

Es lief gut an. Sonne: Yep! Frühstück: Supi! Laune: Lange nicht mehr so viel abgelästert!

10:00 Uhr Sicherheitseinweisung. Ablegen und vorbei an Tonne 5 und 3, flugs Segel gesetzt, Kurs 320 Grad und dieEckernförder Bucht, Damp, Schlei und dann nördlich vorbei am Übungsgebiet Todendorf. Jetzt schläft der Wind ein. Wir machen den Jockel an und sind um 18:00 Uhr im Stadthafen von Sonderborg und legen längs an, in unmittelbarer Nähe der Drehbrücke und direkt an der Promenade mit diversen Restaurants. Hinter uns ein nettes Ehepaar aus Münster mit „Seehund“ und vor uns eine Gruppe cooler Jungs, die genau zusehen, was wir tun.

Wir beschließen die Selbstwendefock durch unsere Genua zu ersetzen. Das ist Kino pur an der Promenade. Aber alles läuft wie bei den Profis: Fock runter, auf die Promenade legen, zusammenlegen, zwischendurch Essen im Cockpit (Mjamm) , dann Genua auf der Promenade auslegen, falten, auf das Vordeck legen und dann aufheissen. Zum Schluss Genua aufrollen, aufräumen, fertig. Dann laden wir uns zu dem netten Ehepaar auf deren Bavaria ein. Ernst schmust mit Lotta dem Bordhund und wir hören bei Rotwein uns das Seglerlatein des Ehepaars an.

Ostsee Tag 1: Ankommen

Crew: Nicole, Sarah, Irene, Ernst
Skipper: Knut

Heute Morgen um 10 geht’s los. Nach Hamburg mit zwei Autos und mit einem weiter nach Laboe. Nennen wir das Auto „UFO“, ein Ford Galaxy mit allem Zipp und Zapp für fünf Personen mit Gepäck. Bequemer geht’s nicht. Novomind liegt ruhig im Yachthafen. Ein wenig Wind, das Wasser plätschert. Neues Segelgewand, sauber, fertig für unseren Törn. Wir, Irene, Sarah, Nicole, Ernst und ich, nehmen die Kojen ein, verräumen die Lebensmittel und gehen Abend Essen. Der Törn kann beginnen.

Saisonstart 2014

Hallo zusammen,

es ist wieder so weit: Die Saison startet, der Blog geht weiter!

Wir haben 5. April die Novomind zu Wasser gelassen, den Mast gesetzt und von Wendtorf nach Laboe überführt. Jetzt fehlt noch das neue Großsegel und dann wird sie geputzt. Nach dem Hafengeburtstag bekommt sie dann auch noch einen neuen Anstrich.

Novomind-Small

Auf geht’s,
Knut

Skippertraining Schlei

Laboe – Kappeln – Laboe
Skipper: Nikolai
Crew:
Annette
Trainer: Knut
Datum: 21. – 22. September 2013 [Etmal: 48 sm]

Tag 1: Laboe – Kappeln
Treffen auf der Novomind, Freitag 22:00 Uhr. Begrüßen des Nachbarschiffs vom Lufthansa Segelclub, dann ab in die Koje. Der Samstag beginnt mit einem 1A Frühstück mit Spiegelei und aufgebackenen Brötchen. Und dann geht es los: Wir fahren aus der Marina heraus, überqueren den Tonnenstrich und… der Motor streikt… virtuell. Nikolai soll sehen, wie er ohne Motor klar kommt.

Das einzige richtige ist: Fock setzen und Fahrt aufnehmen. Nur so ist man manövrierfähig und kann in jeder Lage unter Segel fahren ohne eine Patenthalse zu riskieren.

Es wird Fahrt aufgenommen, Kurs hoch am Wind und dann Groß gesetzt… ohne Motor. Wir fahren Kurs Nord bis Tonne 1, setzen Kurs 320 Grad, umfahren so südlich das Sperrgebiet und fahren bis Einfahrt Schlei. Auf dem Weg versägen wir viele Segler, trotzdem geht es wie bei Familie „Entenklein“ die Schlei entlang bis wir in Kappeln an der Werft festmachen. Wir bekommen zwar den Luvpoller, jedoch der Leepoller wird verpasst. Die Achterleine findet nicht den richtigen Weg und will nicht über den Poller gehen. Das Anlegemanöver zeigt: Das muss morgen geübt werden.

Macht jedoch nichts: Novomind wird ohne Leepoller-Leine festgemacht. Dann werden die Vorleinen auf Slip gelegt und das Boot langsam achteraus verholt und die Leepoller-Achterleine gelegt. Das Boot wieder an den Vorleinen an den Steg verholt und das Boot ist wieder fest.

Tag 2: Kappeln – Laboe
Nach ausgiebigem Schlaf steht der Skipper um 6:00 Uhr auf und macht Frühstück. Frei nach dem Motto: „Wer früh aufsteht kann den Tag früh genießen!“. Um 7:00 Uhr findet sich die Crew zusammen und frühstückt. Danach eine herrliche Dusche und dann geht es mit den Hafenmannövern los: Wenden auf engem Raum und Anlegemannöver. Zum Schluss klappt das richtig gut! Übung macht halt doch den Meister. Abgeschlossen wird die Trainingsteil mit einem (ungewollten) Mütze-über-Bord-Manöver, welches ebenfalls tadellos klappt. Die Mütze konnte lebend und sicher gerettet werden.

Der Himmel verdunkelt sich. Es wird laut Wetterbericht erwartungsgemäß diesig. Der Wind dreht und nimmt zu auf WSW 5. Wir fahren aus der Schlei heraus auf die Ostsee und setzen das Groß. Im ersten Reff fahren wir auf Gegenkurs zurück Richtung Kiel. Am Tonnenstrich angekommen, fahren wir an Tonne 7 auf dem Tonnenstrich heraus und legen uns mit „dem Hintern“ in den Wind. Sofort ist rufe auf dem Schiff und wir bereiten die Fender und Leinen vor. Danach geht es mit 4 Bft. in die Marina und Nikolai legt sicher an.

Novomind wird sicher mit Leinen und Springs vertäut, geputzt und gewienert und es geht wieder nach Hause. Die Sonne legt sich über die Marina und lässt uns noch einmal einen schönen Sonnenuntergang erblicken.

 

Wochenendtörn Laboe – Eckernförde

Laboe – Eckernförde – Laboe
Skipper: Knut
Crew: Christine, Bernd, Philipp
Datum: 13. – 15. September 2013 [Etmal: 40 sm]

Tag 1: Laboe – Eckernförde
Abfahrt am Vortag ist 18.00 Uhr, nach der Arbeit. Das Wetter ist gemischt. Es nähert sich das Ende der Saison. Mit von der Party sind Christine, Philipp und Bernd. Wir fahren komfortabel im Espace, dem Platzwunder. Christine war noch nicht mit segeln, Bernd hatte früher öfter schon gesegelt, hatte aber in den letzten Jahren keine Gelegenheit dazu. Wir wollen noch einmal Spaß haben.

Freitag geht’s dann los. Vorhersage W-NW 1. Um 11:30 Uhr nach einem schönen Frühstück geht’s los. 3/4 bewölkt, Windvorhersage passt, Welle ist faktisch nicht vorhanden. Kaum Fahrt. Was bietet sich da an? Jawohl, Nomi wird ausgepackt. Flugs die achteren Umlenkrollen, Schoten und Halsleine gelegt, den Genacker aufgeheißt und den Bergeschlauch hochgezogen. Alles passt beim ersten Mal. Philipp auf dem Vorschiff am Bergeschlauch, Bernd am Ruder, Knut an den Schoten und Christine am Staunen und fotographieren: Es entfaltet sich unser knapp bekleideter Avatar in seiner Luftblase und wir machen statt schlappen 1 Knoten Fahrt nun über 4 Knoten über Grund.

14:00 Uhr geht es dann weiter nach Eckernförder mit NW 2-3. Der Himmel bedeckt sich und wir wechseln am Ruder ab. Gegen 17:00 Uhr machen wir bei leichtem Nieselregen mit einem tadellosen Anlegemanöver in der Marina fest. Abends gehen wir die Strandpromenade lang und genießen das Essen in der Pizzeria, wo wir den Regen abwettern und dabei die Aussicht auf den Strand genießen.

Tag 2: Eckernförde – Laboe
Heute soll es 4-5 Windstärken aus Süd-Süd-Ost geben bei leichtem Regen. Wir bereiten uns darauf vor und ziehen uns wetterfest an. Aber das Wetter hält. So zwischen wir auf der hohen Kante über den Stollergrund auf Parallelkurs zu einem englischen Segelschiff, welches mit 2 Vorsegeln (Yankee und Fock) und Groß unter Vollzeug läuft. Die Regatta kann beginnen…

Aber der Engländer läuft etwas langsamer als wir und macht einen entscheidenden Fehler. Er kürzt über den Stollergrund ab, macht eine Wende und fährt zu früh in die Kieler Förde ein. Wir fahren weiter bis zum Tonnenstrich. Nach Passierung der Tonne 3 machen wir die Wende und kommen bis zum Hafen ohne weitere Kreuz aus. Der Engländer muss zweimal Kreuzen und… verliert. Yeahhh…

In Laboe legen wir trotz des starken Windes wieder ein Top Anlegemanöver hin und liegen dort sicher und fest. Der Regen kam erst in der Nacht und so hatten wir einen supertollen Segeltag mit Wind, Welle, Sonne und Woken. Es sind nur Profis am Werk, ein eingespieltes Team. Das macht Spaß!

Tag 3: Laboe – Kiel – Laboe
Wir wollten noch einmal nach dem Frühstück nach Kiel rein. Und so fahren wir mit der Fock alleine los bis zum Nordostseekanal, als wir in dicken schwarzen Wolken, Regen und Starkwind fahren. Daraufhin drehen wir ab, fahren zurück und packen in Ruhe unsere Sachen und sind froh, dass wir alles trocken ins Auto bekommen. Nächste Saison muss das wiederholt werden.